Ford Mustang Bullitt im Test

OSCARREIF. Der Ausritt mit dem Mustang war großes Kino. Ich war wie Steve McQueen für einen Tag lang ein Filmheld mit 450 PS.



 

 

Nein, ich habe den Ford Mustang Bullitt nicht sieben Minuten lang durch die Stadt Graz geprügelt. Ich fühlte mich zwar ein wenig wie der legendäre Filmheld Steve Mc-Queen, aber Graz ist nicht San Francisco, die Stadt, wo Mc-Queen in dem Blockbusterstreifen „Bullitt“ die wohl legendärste Verfolgungsjagd der Filmgeschichte geliefert hat. Im Gegenteil, ich musste den Mustang zügeln, den widerspenstigen Motor zähmen, was nicht leicht ist, da das Pferd sich immer wieder aufbäumen und losgaloppieren möchte. Aber es gilt bei uns ja die Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuhalten.

Ford Mustang Bullitt im Test






Ford Mustang Bullitt im Test

 

 

Solche Hindernisse hatte ja McQueen im Film nicht. Ford hat 50 Jahre nach der Filmpremiere als Hommage an den Kult-Boliden den Mustang Bullitt in limitierter Zahl – keiner weiß, wie viel – herausgebracht. Ford hat viel Liebe in diese Neuauflage gesteckt. Ewa das spezielle Dark Highlight Green, das der Mustang trägt. Vorne gibt es kein Chrom und kein galoppierendes Wildpferd, und dass der Schalthebelknauf eine weiße Billardkugel ist, weckt weitere Sehnsüchte nach den Roaring Sixties. Schön sind die  schwarzen Speichen mit den 19-Zoll-Felgen und den roten Bremssätteln. Also einsteigen und Film ab: Ich sitze gut im Sattel, der Motor, ein Fünf-Liter-V8 mit offenem Luftfilter, gibt bei jedem Zwischengas beim Runterschalten den fetten Klang, auf den man so wartet.



 

Das Lenkrad erinnert an Zügel, die man besser immer fest in der Hand halten sollten, bei zu viel Startgas will das Pferd gleich ausscheren. Das Fahrwerk ist definitiv sportlich und man spürt ein wenig den Ritt über Buckelpisten, die es da um Graz genügend gibt. Großes Kino das Entertainmentsystem: Serienmäßig gibt es ein 1000-Watt-Soundsystem von Bang & Olufsen, da kann man sich mit Rockmusik zudröhnen. Es geht zügig durch die Kurven. Bei der Fahrt durch die Grazer City merkte ich, dass vor allem Kinder und Jugendliche mit großen Augen das Rassepferd betrachteten. Auf der Autobahn ist der Mustang King und macht Lust auf Meer. Ritt nach Oporto. 


Fazit: Eine stimmige Hommagean die Legende, das richtige Auto für große Jungs, die autonome Fahrer als Weicheier ansehen. Ford Mustang Bullitt: Die Fahrt ist der ultimative Ritt auf einem Edelpferd.

 

 

Ford Mustang Bullitt 5,0 l Fastback

  • Motor: 5,0 l V8-Motor, Leistung 450 PS (331 kW), Drehmoment 529 Nm, Beschleunigung 0-100 km/h 4,8 Sekunden, Spitze 250 km/h, Getriebe 6-Gang-Schaltung
  • Verbrauch: Kombiniert Stadt/Land 12,4 Liter/100 Kilometer, C02-Emissionen 277 g/km, Tankvolumen 59 Liter Benzin
  • Abmessungen: Länge 4,78 Meter, Breite 1,956 Meter, Höhe 1,38 Meter, Leergewicht 1818 Kilo, Ladekapazität 408 Liter, Radstand 2720 mm, Wendekreis 12,2 Meter